„Bevor ich etwas entwerfe, möchte ich die DNA verstehen“

 

Joa Herrenknecht ist die Designerin hinter unserer Garderobe TAMINA. Die deutsche Möbel- und Produktdesignerin arbeitet für internationale Marken wie Bolia, WMF und Skargaarden und jettet regelmäßig zwischen ihrer Heimat Kanada und ihrer Wahlheimat Berlin, wo sie auch ihr eigenes Designstudio hat. In unserem Interview erzählt Joa, welche Rolle das Credo 'Simple, functional, but also beautiful' bei ihrer Arbeit spielt und welche Designphilosophie damit verbunden auch TAMINA widerspiegelt.

  

 

Wie ist es zu der Zusammenarbeit mit Metallbude gekommen? 

„Metallbude hatte mich 2022 zum Weltfrauentag eingeladen, um über meine Arbeit als Designerin zu berichten. Im Anschluss an unser Interview wurde ich gefragt, ob ich an einer Zusammenarbeit interessiert bin. Wir haben uns dann zusammengesetzt und überlegt, welches Produkt für Metallbude Sinn machen könnte, und sind so bei der Wandgarderobe gelandet. Bei der Zusammenarbeit gefiel mir von Anfang an, wie nett das junge Team von Metallbude ist und dass sie aus Deutschland sind. Es ist ziemlich besonders, dass sie sich während Corona gegründet haben und so schnell gewachsen sind.“

 

Wie würdest Du Deine eigene Designphilosophie beschreiben?

„Ich möchte Produkte entwerfen, die eine klare Formsprache und Funktion besitzen und trotzdem leicht wirken. Vielleicht passt 'Simple, functional, but also beautiful' als Credo. Bevor ich etwas entwerfe, möchte ich die DNA verstehen, das Grundbedürfnis – was soll es können und wie kann ich es sinnvoll gestalten. Viel in meiner Arbeit hat damit zu tun, unnötige Dinge zu reduzieren – ich mag gut verarbeitete, schlichte Produkte, die das Material respektvoll nutzen und trotzdem smart sind. Und neben allem Schlichten, bin ich auch der Natur verbunden. Wenn man Arbeit von skandinavischen Architekten wie Alvar Aalto oder Finn Juhl sieht, bemerkt man, wie wichtig organische Formen und Linien sind. Die feine Balance zwischen Funktion und Ästhetik ist für mich interessant.“

  

 

Und wie ist es konkret zu dem Design von TAMINA gekommen? 

„Ich dachte daran, dass wir als Familie kleine Kinder haben, die nicht an die hohe Kleiderstange kommen. Deswegen hat die Garderobe auch zwei Rundprofil-Stangen, die zwei Hängehöhen zulassen. Es ist ein minimalistischer Entwurf, der dennoch Flexibilität bietet. Das Besondere ist, dass man TAMINA hochkant oder um 90 Grad gedreht quer hängen kann, je nach Platz.“

 

Beschreibe das perfekte Interior-Szenario, in dem Du TAMINA inszenieren würdest:

 „Sicherlich würde ich sie am Eingang in der Nähe einer Tür aufhängen, sie könnte aber auch im Office, einem schönen Bad oder Hotelzimmer installiert werden. Dabei ist das Design so reduziert und leise, dass TAMINA sich gut in jedes Interior integriert. Die weichen Radien erinnern dabei an Stahlrohrmöbel und Griffe aus den späten 20er Jahren, die ich mag. In gewisser Weise würde ich das Interior, in dem ich sie sehe, bestimmt als Modern beschreiben. Vor allem sollte TAMINA aber dort sein, wo man Dinge aufhängen will, die im täglichen Gebrauch wichtig sind. So erlaubt mir die Garderobe, schnell meine Jacke oder meinen Mantel aufzuhängen und über die Lederhaken Schlüssel, Tasche, Regenschirm griffbereit zu halten. Es macht das Leben viel einfacher, wenn man seine Sachen schnell findet, egal wo.“