„Der Kunde ist sein eigener Architekt“

 

Hinter jedem Design steckt ein kreativer Kopf, dessen Ideen und Entwürfe den Grundbaustein eines jeden Produkts bilden. Einer dieser Menschen ist Bastian Prieler – der Designer unseres Regalsystems VARIA. Gemeinsam mit Christian Diemer hat er 2021 das Studio prieler design in Detmold gegründet und sich auf Industriedesign spezialisiert. Seit etwa einem Jahr designt der 33-Jährige gebürtige Niederbayer auch für Metallbude.

 

 

 

Bastian, welcher Designphilosophie folgst Du beim Entwerfen Deiner Produkte?

 

„Mein Ansatz sieht vor, dass die entworfenen Möbel die Möglichkeit hergeben, dass der Kunde sein eigener Architekt ist und sich selbst verwirklichen kann. Voraussetzung dafür ist, dass ein Produkt nicht einem singulären Zweck unter- oder einer bestimmten Räumlichkeit zugeordnet wird, sondern vielseitig bleibt und in verschiedenen Kontexten genutzt werden kann. Flexibilität spielt in unserem Leben eine immer größere Rolle. Wir ziehen oft um, wechseln schneller unseren Arbeitsplatz. Möbel, die variabel und vielseitig veränderbar sind, sich neuen Raumsituationen anpassen, und nachträglich umgestaltet werden können, sind nachhaltig gedacht. Sie werden dadurch länger am Leben gehalten und wachsen mit der Zeit und den Lebenssituationen mit. Viele Designer lassen das Emotionale aus. Ich hingegen glaube, dass der emotionale Nutzen eines Möbels auch eine Funktion ist: Wenn ich Möbel zeitlos, aber steril gestalte, dann werde ich niemanden finden, der sie liebt. Ein Möbel muss immer die Möglichkeit schaffen, dass man es entweder liebt oder hasst. Es muss Charakter haben, damit es nicht zu normal oder austauschbar ist. Was jedoch nicht heißt, dass es übergestaltet werden soll. Vielmehr muss es einen Witz, eine Story, eine Materialität haben. Ein Regal zum Beispiel sollte als solches ersichtlich sein, aber trotzdem so entworfen werden, dass es eine Bühne für die Dinge darstellt, die ich ausstellen möchte.“

 

 

Apropos: Was macht das Regalsystem VARIA in diesem Zusammenhang so besonders?

 

„Primär erfüllt es genau den Zweck, den auch jeder andere Schrank erfüllt: Aufbewahrung. Besonders wird es erst durch das, was der Kunde daraus macht, weil er das Möbel so konfigurieren kann, wie er es will. Und dabei bleibt das Produkt flexibel und variabel, indem es jederzeit verändert, neu zusammengebaut oder durch Zukauf erweitert werden kann. Es gibt meiner Meinung nach ein gewisses Maximum an Innovation, das ein Designer liefern kann. Wobei das Wort Innovation generell schwierig ist, weil ein Design im Endeffekt nicht innovativ ist. Ich würde daher eher das Wort Evolution bzw. evolutionär verwenden: Es gab schon immer einen Stuhl, ein Regal, einen Schrank – all dies wurde lediglich weiterentwickelt. Wir erfinden ein Produkt nicht gänzlich neu. Ein Möbel etwa sollte zu 90 Prozent auf den ersten Blick selbsterklärend und nur zu zehn Prozent neu sein. Mehr nicht. Ansonsten wird es entweder nicht verstanden oder zu sehr zu etwas künstlerischem abgewandelt. So verpasst man die Chance etwas Verkäufliches zu generieren.“

 

 

VARIA ist konfigurierbar: Wie würdest Du Dein persönliches Regalsystem gestalten?

„Ich bin jemand der sehr viel Zeug hat, das man lesen kann. Viele Bücher und Designzeitschriften, Architektur- und Kunstpublikationen, weil ich abends gerne darin blättere und mich inspirieren lasse. Ich würde somit einen Band Schübe wählen und diesen so hoch wie möglich ausgestalten, damit alle Bücher einen Platz darin finden. Ganz straight gehalten.“

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